Anfang
des 20. Jahrhunderts. Das japanische Fabrikschiff Hakkomaru
läuft
aus ins Ochotskische Meer, zu den reichen Krabbenfanggründen vor der
Küste Kamtschatkas. An Bord: über 400 Matrosen, Fischer und
jugendliche »Saisonarbeiter«, Leibeigene des Reedereikonzerns. Sie
arbeiten bis zur Erschöpfung und werden gehalten wie Vieh. Tag für
Tag, Woche für Woche ducken sie sich unter der Knute des brutalen
Oberaufsehers Asagawa. Wer nicht spurt, baumelt am Ankerdavit oder
wird gebrandmarkt. Nach dem ersten Todesfall schlägt die Ohnmacht
der Männer um in Wut. Sie wagen den Aufstand.
Der
Roman Krabbenfischer
schildert
in
eindringlicher Form den
Kampf der Fischer und Matrosen einer Fischfangflotte um
menschenwürdige Lebensbedingungen.
Kobayashi
Takiji, (geb13.
Oktober1903 in
Shimokawazoi, heute:Ōdate;
gest.20.
Februar1933 inTokyo)
war einjapanischerAutorproletarischer
Literatur.
Als Mitglied derKommunistischen
Partei wurde
er im Februar 1933 von der Polizei verhaftet und zu Tode gefoltert.
Kobayashi
wurde 1903 als Sohn eines Bauern geboren. Von 1916 bis 1926 besuchte
er auf Hokkaido
eine
Handelsschule und arbeitete danach als Bankangestellter. Aufgrund
seiner politischen Aktivitäten wurde er 1930 entlassen und zog nach
Tokyo um. Von 1931 an fungierte er als Sekretär des neu gegründeten
Bundes
proletarischer Schriftsteller (Nihon
puroretaria sakka dōmei).
Die
Hinwendung Kobayashis zum Sozialismus drückt sich bereits in den
ersten Werken, wie der Kurzgeschichte Ken
aus.
Mit seinem Roman Kanikōsen
(Die
Krabbenfischer)
rückte Kobayashi in die Riege der proletarischen Schriftsteller auf.
Der Roman war in den 30er und 40er Jahren in Japan verboten und wurde
1953 und 2009 verfilmt.
In
einem anderen Hauptwerk Tōseikatsusha
(Ein
Leben für die Partei),
das 1933 unter dem Titel Tenkan
jidai (Zeitalter
der Änderungen)
erschien, versucht der namenlose Ich-Erzähler,
ein Mitglied der Partei die Fabrikarbeiter gegen die
Entlassungsstrategie der Fabrikleitung zu organisieren. Der Stil
beider Werke erinnert an denShishōsetsu-Stil
Shiga
Naoyas und
Shimazaki
Tōsons.
Zu
seinen Dozenten in derHandelshochschule
Otaru gehörte
auch der deutsche Physikalische Chemiker Louis
Hugo Frank,
der aufgrund politischer Vorwürfe 1943 Japan verlassen musste, sein
Sohn verstarb noch dort im Gefängnis.
Das
Ebook ist ab sofort zum Preis von 1,99
Euro bei vss-ebooks,
bei beam-ebooks in vielen anderen Ebookshops und bei Ebay erhältlich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen